Qarthiumkrieg 1 - Drachen-Gen

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Rezension zu Qarthiumkrieg1 – Drachen-Gen


Titel: Qarthiumkrieg 1 – Drachen-Gen
Autorin: Lena Seidel
Erscheinungdatum: 22. Dezember 2014
Verlag: HOMO Littera
ISBN-10: folgt
ISBN-13: folgt
Kurzbeschreibung (Quelle: Amazon):
Alec und Max lernen sich in einer Kneipe kennen. Ein Blick genügt, und sie fühlen sich magisch zueinander hingezogen. Rasch kommen sie sich näher und verbringen die Nacht miteinander. Alles scheint perfekt zu sein. Doch bald stellt Alec bei Max seltsame Veränderungen fest. Albträume begleiten ihn jede Nacht. Als sie bei einem Spaziergang überfallen werden, taucht vor Alec ein gigantischer Drache mit Riesenkrallen auf. Max hingegen ist verschwunden ...



Qathiumkrieg 1 – Drachen-Gen ist der erste Teil der homoerotischen Fantasyreihe von Lena Seidel.

Schon bei ihrer ersten Begegnung fühlen sich Barkeeper Max und Fahrradkurier Alec sehr zueinander hingezogen. Allerdings könnten beide Charaktere nicht unterschiedlicher sein. Der offen schwule Alec ist unsicher und voller Fantasie, während Frauenschwarm Max schon in der Vergangenheit unter seinen zügellosen Aggressionen litt.

Zu Anfang überwiegt das Kennen- und Liebenlernen der Hauptcharaktere den Inhalt des Buches. Da fehlte mir persönlich der Fantasyaspekt. Natürlich merkt man als Leser, dass die innige Liebe von Alec und Max von etwas überschattet wird, die entsprechenden Hinweise sind natürlich da. Dennoch wirkte der Roman bis zur Hälfte eher wie ein Liebesroman mit viel Erotik.

Erst danach bekam die Handlung den von mir ersehnten fantastischen Touch, der meines Erachtens stark an eine Mischung aus Avatar und Eragon erinnert. Lena Seidels Vorstellung über den Krieg zwischen Drachen und Monocorni finde ich interessant – ganz besonders die Idee der Monocorni –   jedoch erfährt man als Leser im ersten Teil noch recht wenig darüber. Das Hauptgewicht lastet eindeutig auf der erotischen Liebesgeschichte zwischen Alec und Max.

Was ich mochte war der Wendepunkt in der Beziehung der beiden Protagonisten. Im Verlauf der zweiten Hälfte des Romans scheinen die beide ihr Schicksal in diesem fantastischen Krieg zunehmend zu akzeptieren, was die noch junge Liebe auf eine harte Probe stellt. Mir gefiel sehr gut wie sich hier der ursprünglich beschriebene Charakter von Max abzeichnete, der – wohlgemerkt nachdem er sich mit sich selbst abgefunden hat – egoistisch und launisch ist. Während der Roman weiter voran schritt, wirkte Max teilweise sehr zurückhaltend und schüchtern, weshalb mir die Rückkehr zu seinem eigentlichen Wesen umso mehr gefiel und ihn auch glaubhaft machte. Die innere Zerrissenheit wird einmal mehr verdeutlicht, denn in Max leben zwei Seelen. Womöglich ist Max als Mensch tatsächlich schüchtern, gar scheu. Doch diese andere Seite in ihm erkämpft sich oft die Oberhand, was besonders für Alec schwierig ist. Dieser ist mit seiner oftmals heiteren Art, seinem ansteckenden Lachen und der bedingungslosen Liebe zu seinem Partner das passende Gegenstück. Alec und Max erinnern mich an Yin und Yang und ich kann nur betonen, dass ich dieses hin und her in puncto Vertrauen zwischen den Protagonisten sehr gut beschrieben finde. Der gesamte Zwist zwischen den beiden Männern ließ mich die letzten Seiten des Romans förmlich fressen. 

Lena Seidels Schreibstil gefällt mir persönlich sehr gut, er ist leicht und ohne Stolpersteine zu lesen. Die gelegentlich verwendeten Synonyme bräuchte ich jetzt nicht unbedingt, dafür hätte ich lieber detaillierte Beschreibungen gehabt, beispielsweise von den Bildern auf dem Boden der Drachenburg oder den angedeuteten Mustern. Dies ist aber ein rein subjektives Empfinden. Ansonsten ist der Roman schnörkellos und eine willkommene Abwechslung für meinen Leseralltag. Für mich stellt Drachen-Gen den gelungenen Auftakt zu einer knisternden Fantasyreihe dar, wie ich sie bislang noch nicht kannte. Für den Nachfolger, auf den ich mich bereits freue, wünsche ich mir aber mehr Fantasy und weniger Sex.



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